7 Tage

 

Es ist genau eine Woche her, seit die ersten Bilder des schrecklichen Erdbebens in Nepal um die Welt gingen.  7 Tage, die so viel in sich bergen – Leid und Schrecken, Trauer und Verzweiflung, Angst, Wut und Enttäuschung – aber auch Hoffnung und Freude.

Und genau Hoffnung und Freunde ist es, was uns Kraft und Trost gibt.

Ich bin sehr eng mit Nepal und vor allem den Menschen in diesem wunderbaren Land verbunden und habe mit ihnen gelitten und gebangt, gehofft und mich mit ihnen über jeden noch so kleinen Lichtblick gefreut.

Die Kommunikation mit den Menschen vor Ort gestaltet sich gerade in solch einer Situation sehr schwierig. Umso mehr freue ich mich über die vielen positiven Rückmeldungen aus Nepal. Und ich weiß auch, dass sich meine Freunde und Bekannte hier  mit mir freuen.

Heute Morgen kam nun endlich die erlösende Nachricht aus dem Kinderhaus, dass alle Kinder und die Pflegeeltern unversehrt und in Sicherheit sind. Und auch den Paten von Deepresha, Aakrite, Raj, Christina, Samarpan und Phuntsok konnte ich eine freudige Nachricht überbringen. Leider habe ich noch nichts von Joshna, Rupesh, Bidhya und Bishal in Erfahrung bringen können. Allerdings gibt mir die Tatsache Hoffnung, dass diese Kinder in nur kleinen Hütten wohnen, wo die Verschüttungsgefahr nicht allzu hoch ist.

Meine Freunde in Nepal leisten Großartiges! Babu hat mehrere Jeep-Ladungen mit Hilfsgütern organisiert und bringt diese im Akkord zu abgelegenen Dörfern. Meine Freunde vom Shangri-La Hotel in Thamel sind ebenfalls mit ihren Fahrzeugen, die glücklicherweise noch funktionstüchtig sind, im Einsatz. Die Bal Bikas Schule, wo auch die meisten unserer Patenkinder lernen, ist nahezu unversehrt und dient als Notunterkunft. Auf dem Schulhof wurde eine kleine Zeltstadt errichtet und auch viele Autos sind hier sicher untergebracht. Diese sind unabdingbar, um Hilfsgüter zu transportieren und Verletzte in Sicherheit zu bringen.

Dass unsere Hilfe schnell und direkt ankommt, hat mein Freund Tashi heute ganz wunderbar bewiesen. Er schrieb mir heute früh ganz verzweifelt, dass die Regierung die Menschen im Stich läßt und Hilfsgüter zurückhält. Tashi ist sehr engagiert und hilft unermüdlich sowohl in seiner Nachbarschaft als auch in einem entlegenen Dorf, die Menschen zu versorgen. Aber die Mittel reichen nicht aus.

Bei den drei Vorträgen, die ich seit meiner Rückkehr aus Nepal gehalten habe, konnte ich 551 Euro an Spenden sammeln. Nächste Woche stehen wieder 2 Vorträge an. Ich denke und hoffe, dass auch da noch ein paar Euro zusammenkommen. Deshalb war ich optimistisch, habe den Betrag aufgerundet und noch heute Mittag 999 Euro (Blitzüberweisungslimit) an Tashi überwiesen.

Und nur wenige Stunden später bekam ich bereits die ersten Bilder! Tashi hatte von dem Geld Zeltplanen, Trinkwasser, Nahrungsmittel und Medizin bzw. Verbandsstoff gekauft und den ersten Teil davon bereits an Bedürftige in einem abgelegenen Ort außerhalb von Kathmandu gebracht.

Ich bin wirklich froh und auch stolz, einen solch guten und zuverlässigen Freund vor Ort zu haben.

Dhaanyabaad Tashi!

Ein herzliches DANKESCHÖN an die Gäste meiner Vorträge, die mit ihrer Spende dies alles erst möglich gemacht haben!

 

Dies ist der Ort, wo Tashi unsere Hilfsgüter einsetzt.

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