Eigentlich wollte ich jetzt um die Zeit schon unterwegs zum Poon Hill sein. Stattdessen sitze ich dick eingemummelt bei ‚Ginger-Lemon-Honey‘, der nepalesischen Allzweckwaffe, auf der Terrasse des Nepal Guest Houses in Pokhara. Nicht, dass es mir hier nicht gefallen würde, im Gegenteil! Tropische Gewächse in üppiger Fülle, Hängematten zwischen den Bäumen, dazwischen gemütliche Sitzgruppen aus Bambus… jedoch ohne Sonne macht das nicht viel Sinn.
Bereits am Montag, als ich mit Sack und Pack nach Kathmandu gezogen bin, fing es leicht an zu regnen. Als ich mich dort mit meinem Guide getroffen hab, um das fehlende Equipment für die Trekkingtour zu besorgen, goss es schon in Strömen. Die unbefestigten Straßen waren komplett aufgeweicht und mit riesigen Pfützen dekoriert. Deshalb hatte ich auch mit Ashok vereinbart, dass er mich am frühen Dienstagmorgen mit dem Taxi im Hotel abholt und wir gemeinsam zum Busplatz fahren.
Zur vereinbarten Zeit waren weder ein Taxi noch mein Guide da. Also krempelte ich meine Hosenbeine hoch und machte mich durch den Matsch auf den Weg zum Busplatz. Dort kam mir Ashok fröhlich pfeifend entgegen, half mir beim Verladen meiner Sachen, zeigte mir meinen Sitzplatz und verschwand wieder. Als wenige Minuten später der Bus losfuhr, war er noch immer nicht da. Ich machte den Schaffner drauf aufmerksam. Dieser rief kurz was draußen in die Menge und sagte dann zu mir, wir fahren los, Ashok käme mit nem Moped hinterher. Okay, da fahr ich halt alleine los und warte ab, was passiert.
Nach einer halben Stunde hielt der Bus tatsächlich und mein Guide sprang in den Bus. Dabei muss man ja mal sagen, dass man in Nepal in einer halben Stunde nicht wirklich weit kommt.
Für die 200 Kilometer nach Pokhara haben wir wieder 8 Stunden gebraucht. Dabei hat der Fahrer in dem klapprigen Bus wirklich einen großartigen Job gemacht! Gut zwei Drittel der Buckelpiste führen direkt am Abhang entlang, dazu strömender Regen und stellenweise dichter Nebel. Da kann man nur die Augen schließen und Musik hören. Zu gucken gabs eh nix. Ich bin immer wieder eingenickt, bis ich merkte, dass meine linke Seite ganz nass war. Das Dach des Busses war undicht und so tropfte munter der Regen direkt auf meine Schulter. Egal… Im Gasthaus gab dann ne warme Dusche, trockene Klamotten und heißen Tee.
Im Laufe der Nacht hat der Regen zum Glück etwas nachgelassen und während ich hier diese Zeilen tippe, haben sich sogar schon die Wolken etwas gelichtet. Also nutze ich diesen Tag, um meiner Gesundheit noch bissel auf die Sprünge zu helfen, damit es dann morgen in Richtung Berge losgehen kann.