Strahlend blauer Himmel am Morgen versprach bestes Fotowetter für unsere Tour nach Lumle. Dies ist ein traditionelles Gurung-Dorf eine reichliche Fahrstunde nordöstlich von Pokhara. Aber bei der einen Stunde sollte es nicht bleiben.
Zum einen durch die von Erdrutschen zerstörten Straßen, zum anderen aber durch die vielen Fotostopps, die wir einlegen mussten, um die wunderbare Umgebung nicht nur in uns aufzusaugen, sondern auch auf Bildern festzuhalten. Wir hatten uns wohlweislich mit Süßigkeiten eingedeckt, denn die Kinder in den Dörfern freuen sich natürlich darüber sehr. Wo immer wir eine kleine Pause einlegten, wurde Tony mit seiner großen Kamera sofort neugierig von den Kleinen umringt. Da geht mir echt das Herz auf, wenn wir von ihnen mit einem herzlichen ‚Namaste‘ gegrüßt werden und ich sehe, welch Freude solche Kleinigkeiten bei den Kindern auslösen.
Das Dorf Lumle selber liegt idyllisch an einem Berghang oberhalb der Straße nach Muktinath. Das frische Grün der Reisfelder an den Hängen steht in wunderbarem Kontrast zu dem dunklen Grau-Braun der zahlreichen Steinhäuser und den bunten Farbtupfern der unterschiedlichsten Blumen. Ziegengemecker und das Gackern der Hühner erfüllt die angenehm frische Luft. Tomaten und Gurken, Iskus (eine Kürbisart), Kartoffeln und Knoblauch werden auf den terassenförmigen Beeten genauso angebaut wie Bohnen und Chilli. Maiskolben hängen an den Dächern genauso zum Trocknen wie die Wäsche über den Zäunen.
Egal ob Mann oder Frau, es nötigt mir tiefsten Respekt ab, wenn ich sehe, welche Lasten von den Menschen auf ihrem Rücken transportiert werden. Oft sieht man von hinten nur ein riesiges Gras- oder Holzbündel mit Beinen.
Von Lumle aus führte uns der Weg zu Fuß weiter nach Chandrakot, wo wir uns in einem kleinen Teehaus für den Rückweg stärkten. Auch wenn mittlerweile von den Tälern aus die Wolken nach oben gezogen waren und uns somit die Sicht auf die relativ nahe liegenden Eisgipfel des Annapurna-Massivs, so entschädigte uns dafür die atemberaubende Aussicht auf die sattgrünen Hügel und Reisfelder. Aus den vom Fahrer veranschlagten 3-4 Stunden wurden letztendlich 8 und wir haben nicht eine Minute davon bereut.