Nach 200 Kilometern in 8!!! Stunden sind wir heute wieder in unserm persönlichen Base Camp in Kathmandu gelandet. Jetzt denkt bloß nicht, wir sind mit dem Rad gefahren! Nein! Für diese relativ kurze Distanz braucht man mit dem Bus so lange.
Das ist auch absolut kein Wunder, wenn man sich die Straßenverhältnisse und das Verkehrsaufkommen anschaut. Vom Zustand der meisten Vehikel ganz zu schweigen. Während die Touristenbusse mittlerweile einen relativ guten Standart haben, wären die diversen anderen Busse auf dem Schrottplatz sicher besser aufgehoben. Motorräder und Traktoren, Kleinbusse und LKWs teilen sich den Highway in zwar friedlichem, aber sehr geräuschvollen Miteinander mit den überaus fantasievoll dekorierten, dafür aber kaum noch fahrtauglichen indischen Lastern. Die zerkratzten Frontscheiben in diesen Vehikeln sind eh schon um einiges kleiner als normal, wurden aber noch mit diversen Aufklebern und Gebetssprüchen, Bändern und Quasten verziert, so dass sie aussehen wie Schießscharten in einem Weihnachtsbaum. Es ist ein Wunder, dass die Fahrer überhaupt etwas erkennen können.
Umfangreiche Reparaturen werden vor Ort direkt auf der Fahrbahn erledigt, liegengebliebene Fahrzeuge blockieren die Straße oft tage- manchmal sogar wochenlang. Vom Verkehr völlig unbeirrt treiben Bauern ihre Viehherden die Straße entlang und so manche Heilige Kuh nutzt ihre Narrenfreiheit schamlos aus.
Am Straßenrand wechseln sich kleine Siedlungen mit größeren Orten, Reisfelder mit zerklüfteten Felsbrocken ab. Die Menschen waschen sich unbefangen an öffentlichen Waschplätzen, legen direkt am Straßenrand ihre Wäsche zum Trocknen aus oder bieten verschiedene Waren feil. Handwerker gehen ihrem Tagwerk nach und die Kinder winken den Vorbeifahrenden mit strahlendem Lachen zu.
Solch eine Fahrt ist ein Feuerwerk an Eindrücken und Erlebnissen, die ich in ihrer Fülle erstmal verarbeiten muss.