Schlammschlacht

Der Weg ist nicht immer das Ziel, manchmal einfach nur ein notwendiges Übel.

Mein Rückzugsort der letzten Tage war nur über eine herrliche kilometerlange „Off-road-Piste“ zu erreichen. Es grenzt schon fast an Größenwahn, diesen Weg als Straße zu bezeichnen. Was zu Fuß schon eine Herausforderung ist, war für mich und meinen Scooty ein wahres Abenteuer.

Die vielen Nachbeben hatten ganze Arbeit geleistet und die Erde hier nochmal so richtig locker gerüttelt. Dann kam der Monsun, der sich auch nicht lumpen läßt. Ausgespülte Fahrspuren, schienbeintiefe Schlammlöcher, überdimensionale Pfützen, kinderkopfgroße Steinbrocken… dazu noch dermaßen schiefstehende Strommasten, deren Kabel bis auf Schulterhöhe herabhängen. Was für ein wilder Parcours! Und damit es ja nicht langweilig wird, das Ganze nicht etwa ebenerdig, sondern wie es sich für Nepal gehört immer schön hoch und runter.

An besonders spannenden Stellen versammelten sich auch schnell einige Leute aus der Siedlung, um dem Schauspiel beizuwohnen. Sie geizten nicht mit anfeuernden Rufen, Gelächter oder Applaus. Bei meinen Versorgungsfahren runter in die Stadt sah ich jedes Mal aus wie ein Schwein… zumindest bis zu den Oberschenkeln. Aber auch dafür gabs ne Lösung – Hosenbeine hochgekrempelt und am nächsten Dorfbrunnen die Beine schrubben!

Mein Bruder hätte mit seiner KTM hier sicher gaaaanz viel Spaß gehabt. Mein Scooty jedoch ist mehr als einmal an seine Grenzen gekommen und hat so manche Blessur davongetragen – der Gute!!!

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