Eine der ersten ‚Amtshandlungen‘ in Pokhara ist jedes Mal der Besuch bei meinem Freund Babu und seiner ‚flying family‘. Seitdem er bei meinem ersten Paragliding-Tandemflug mein Pilot war, verbindet uns eine ganz besondere herzliche Freundschaft.
Die Wiedersehensfreude war natürlich riesig, zumal wir Babu diesmal wirklich überrascht haben. Er war gerade dabei, die nächsten Flüge zu planen und die Piloten den jeweiligen Passagieren zuzuteilen. Eigentlich wollten wir nur ‚Hallo‘ sagen und für den nächsten Tag einen Flug anmelden, aber da die Wetterbedingungen für diesen nicht sicher waren, wurde nicht lange gefackelt. Ehe wir uns versahen, saßen wir zusammen mit den anderen Fliegern in Babus klapprigen Jeep und fuhren hinauf zum Absprungplatz auf Sarankot, einem 1600m hohen Hügel über Pokhara.
Die eigentliche Gefahr hierbei liegt nicht im Paragliden, sondern auf dem Weg dahin! Wer auf diesen holperigen ungesicherten Serpentinen noch nicht vor Angst gestorben ist, für den ist der Absprung ein Kinderspiel.
Da ich dieses Gebiet schon kenne und in einigen Wochen sowieso noch etliche Male mit Babu fliegen werde, hab ich Tony dieses tolle Erlebnis überlassen und mich mit dem Fotografieren dessen begnügt. Mehr als 30 Gleitschirme wurden nach und nach auf der kleinen Wiese am Hang ausgebreit, das Gurtzeug angelegt und nach wenigen Schritten Anlauf überliessen sich die Fetzenflieger der unendlichen Freiheit der Lüfte.
Die einheimischen Piloten sind naturgemäß nicht allzu groß gewachsen. Das kam mir bei meinen Flügen stets zugute, da das Größenverhältnis ausgewogen war. Bei Tony und Babu allerdings stellt sich die Frage „Rennst du noch oder fliegst du schon?“