Strahlend blauer Himmel, saftig grüne Wiesen, ein idyllischer See in unmittelbarer Nähe, selbstverständlich ein Vorrat an leckerem Grillgut und erfrischenden Getränken in der Kühlbox… So macht Zelten Spaß!!!
Wenn sich jedoch der bevorstehende Monsun mit stundenlangen heftigen Regenfällen ankündigt, die den Boden unter den Zelten in knöcheltiefen Schlamm verwandeln, wenn man die tägliche Portion Reis mit Linsen auf einem Gaskocher gemeinsam mit vielen Nachbarn zubereiten muss, wenn das gesamte Hab und Gut notdürftig in Plastiktüten verstaut an den Zeltwänden aufgereiht liegt und man sich den verbleibenden Platz mit der gesamten Familie teilen muss… dann ist Zelten ein recht fragwürdiges Vergnügen.
Mein Freund Suman lebt nun schon fast 4 Wochen mit seiner Familie unter diesen Umständen. Sein Haus wurde beim Erdbeben zerstört. Und dennoch setzt er sich unermüdlich für seine Landsleute ein, die bei dem furchtbaren Erdbeben wirklich alles verloren haben. Von unseren Spenden hat er Zeltplanen, Schlafmatten und Nahrungsmittel gekauft und diese Güter gemeinsam mit Freunden aus dem Kung-Fu-Club in ein weit abgelegenes Dorf gebracht und dort verteilt.
Ich frage mich, woher Suman diese Kraft nimmt! Als ich vor ein paar Tagen mit seiner Frau, mit der mich eine wunderbare Freundschaft verbindet, gechattet habe, teilte mir Pashpati mit, dass ein Erdrutsch den Rückweg abgeschnitten hat und die Männer die Nacht auf der Strecke verbringen müssen. Erst am nächsten Tag kam die erlösende Nachricht, dass Suman und sein Team wohlbehalten wieder daheim angekommen ist.
Die Bilder, die mir Suman geschickt hat, sprechen Bände!
Mit all den Hilfsgütern wurde den Menschen nicht nur eine Lebensgrundlage sondern eine ganz große Portion Hoffnung geschenkt. Sie wissen nun, dass sie nicht vergessen sind!
Suman bat mich, Euch allen seinen persönlichen und den tiefempfundenen Dank der Dorfgemeinschaft zu übermitteln.
Und diesem Dank schließe ich mich von ganzem Herzen an!