Mehr als ’nur‘ Reisen

‚Platz 1 der gefährlichsten Flughäfen der Welt belegt – LUKLA!‘

Als ich diese Worte und vor allem die dazugehörigen Bilder in einer Fernsehreportage zum ersten Mal wahrnahm, war ich fasziniert. Beim zweiten Mal war ich infiziert und bei der dritten Wiederholung hatte ich bereits ein Ticket nach Nepal in der Tasche.

Das war vor 4 Jahren. Wenige Wochen später stand ich abgekämpft, mit schlotternden Knien und Tränen in den Augen auf dem bis dato höchsten Punkt, den ich je zu Fuß erreicht habe – auf einem Felsplateau hoch über Namche Bazar im Everestgebiet.

Wie es Tradition ist, habe ich dort oben etliche Ketten mit Gebetsfahnen aufgehängt und damit besondere Wünsche für meine Familie und meine Freunde auf den Weg zu den Göttern der Berge geschickt.

Einen Wunsch hatte ich auch für mich selbst – so bald wie möglich in dieses faszinierende Land zurückzukehren. Dieser Wunsch ist mehr als einmal in Erfüllung gegangen.

Seitdem engagiere ich mich mit ganzem Herzen für die Menschen vor Ort. Ich kündigte meinen Job, nahm mir eine zweijährige Auszeit und habe in dieser Zeit ein eigenes Hilfsprojekt ins Leben gerufen. Gerade in der Anfangszeit ist es bei solchen Projekten wichtig, dass man immer wieder persönlich präsent ist, um Korruption, Vetternwirtschaft u.ä. vorzubeugen und dies gleich von vornherein zu unterbinden.

In den vergangenen 4 Jahren habe ich über 14 Monate in Nepal gelebt, bin mit den Strukturen und kulturellen Besonderheiten vertraut. Mittlerweile bin ich zum siebten Mal hier und kann voller Überzeugung sagen, dass ich auf dem ‚Dach der Welt‘ meine zweite Heimat gefunden habe.

Es ist jedoch eine große Herausforderung, den neuen Job, diverse Vorträge, mein Hilfsprojekt und ein wenig Privatleben unter einen Hut zu bringen. Da bedarf es schon eines sehr großen Hutes!!! Um Projektgebiete, Patenkinder und Schulen zu besuchen sowie um Hilfe zu organisieren und zu koordinieren muss ich mindestens 4-6 Wochen jährlich in Nepal sein. Hier ticken halt die Uhren anders und es ist nicht sichergestellt, dass alles gleich beim ersten Anlauf klappt. Mein regulärer Jahresurlaub reicht da bei weitem nicht aus. Also muss ich unbezahlten Urlaub nehmen.

Für mich ist es Ehrensache, dass jeder einzelne Euro der Spendengelder direkt nach Nepal geht!

Aber das Reisen kostet auch Geld. Bisher habe ich alles aus eigener Tasche gezahlt. Irgendwann ist jedoch auch diese Tasche mal leer. Die Kosten für Flugtickets, Visa, Versicherungen und Unterkunft versuche ich durch die Honorare meiner Vorträge zu decken.

Und um den Lohnausfall wenigstens etwas zu kompensieren, habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und gemeinsam mit meinem Freund Tashi ein neues Konzept entwickelt.

Abgesehen von den vielen Backpackern und Individualreisenden buchen die meisten Touristen ein komplettes Reisepaket daheim im Reisebüro ihres Vertrauens. Diese arbeiten meist mit renommierten Hotels und Agenturen zusammen und haben ihre eigenen Reiseführer vor Ort. Das hat natürlich den Vorteil, dass man sich um nichts weiter kümmern muss und man alles in seiner Landessprache verhandeln kann.

Das hilft jedoch den ‚kleinen‘ Leuten, im konkreten Fall hier in Nepal, nicht weiter. Um gerade diese Menschen zu unterstützen ist es wichtig, direkt vor Ort zu buchen. Davor scheuen sich jedoch so einige Touristen. Das ist durchaus verständlich, wenn man mit Kultur und Gepflogenheiten vor Ort nicht vertraut ist.

Diese Scheu möchten Tashi und ich euch gern nehmen!

Nachdem Tashi mehrere Jahre als Sozialarbeiter tätig war, hat er eine kleine Trekkingagentur eröffnet. Ich verfolge seine Arbeit von Anfang an und bin beeindruckt davon. Natürlich müssen er und seine Mutter davon leben können, aber an erster Stelle stehen bei ihm die Sicherheit und das Wohlgefühl seiner Klienten. Ich selbst konnte mich bei einigen von ihm organisierten Touren davon überzeugen.

Unsere Idee ist es, mit unseren Touren und Reiseprogrammen genau die Menschen vor Ort zu unterstützen, die im Schatten der großen Tourismusindustrie überleben müssen. Diese stelle ich euch in einem der nächsten Blogbeiträge einzeln vor.

Ich werde wie bisher jedes Jahr für mehrere Wochen in Nepal sein und für unsere Klienten alles vor Ort organisieren, sie betreuen und ihnen bei Fragen und Verständigungsproblemen zur Seite stehen. Wir werden sowohl eine Gruppenreise als auch individuelle Touren für Einzelpersonen anbieten. Ihr braucht nichts weiter machen, als den Flug eurer Wahl selber zu buchen und euch auf eine ganz besondere Reise zu freuen.

Atemberaubende Natur, mystische Rituale, tiefverwurzelte Religion und Kultur, filigrane Handwerkskunst, gesunde und leckere Gerichte, faszinierende Tempel und Pagoden, historische Sehenswürdigkeiten und nicht zuletzt die herzliche Gastfreundschaft werden euch in ihren Bann ziehen. Denn eins ist sicher – Nepal ist

MORE THAN MOUNTAINS!

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